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Circus Voyage ohne Großwildtiere in Halle (Saale)

Circus Voyage ohne Großwildtiere in Halle (Saale) Foto: HP-NW

PETA appelliert an Zirkusverantwortliche, Tiernummern komplett einzustellen

Nach der Corona-Zwangspause ist Circus Voyage wieder auf Tournee und gastiert ab Freitag in Halle (Saale). PETA begrüßt, dass die Großwildtiere des Zirkusunternehmens derzeit von den ständigen Transporten verschont bleiben. Dennoch sollen die Elefanten, Giraffen und ein Flusspferd voraussichtlich im Stammquartier in Pohritzsch weiterhin für zahlendes Publikum zur Schau gestellt werden. [1] Zudem sind zahlreiche Tierdressuren – mit Lamas, Kamelen, Pferden und Papageien – auch künftig Teil der Tournee. Die mangelhaften Haltungsbedingungen, häufigen Transporte sowie belastenden Dressurmethoden führen nicht nur bei Wildtieren oftmals zu gesundheitlichen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten. Die Tierrechtsorganisation appelliert daher an Circus Voyage, sämtliche Tiernummern einzustellen und die Tiere an Lebenshöfe, geeignete zoologische Einrichtungen oder anerkannte Auffangstationen zu übergeben. PETA fordert zudem die neue Bundesregierung auf, endlich ein umfassendes bundesweites Zirkus-Wildtierverbot auf den Weg zu bringen. „Jahrelang hat Circus Voyage unter anderem Elefanten, Giraffen und ein Flusspferd quer durchs Land gekarrt und sie aus Profitgründen erheblichen Strapazen ausgesetzt“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Auch wenn einigen Tieren nun zumindest diese Tortur erspart bleibt, gehören Tiere nicht in die Manege – egal ob auf Zirkustournee oder im stationären ‚Circushof‘. Wir appellieren an die Zirkusfamilie Spindler, endlich einen Neustart ohne sämtliche Tierdressuren zu wagen.“ Gravierende Tierschutzverstöße bei Circus Voyage Seit Jahren sorgt der Zirkusbetrieb unter anderem aufgrund gravierender Missstände in der Tierhaltung immer wieder für Negativschlagzeilen. Allein beim Gastspiel als Berliner Weihnachtscircus im Jahr 2019 stellte das Bezirksveterinäramt Spandau insgesamt 26 Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen fest. [2] Für eine Elefantin erteilte das Amt wegen einer vermuteten Arthrose sogar ein Auftrittsverbot. Bei allen vier Elefanten wurde eine unzureichende Hautpflege und eine schwache Bemuskelung festgestellt. Im Kamelgehege fehlte Beschäftigungsmaterial, und bei einem Lama waren die Klauen an allen vier Beinen zu lang. Die schlechten Haltungsbedingungen führen nicht nur bei exotischen Tieren zu gesundheitlichen Problemen und Stereotypien. Bei den Pferden stellten die Amtstierärzte ebenfalls eine mangelnde Hufpflege und bei einigen Tieren eine unzureichende Bemuskelung fest. Viele Pferde litten unter teilweise unbehandelter Strahlfäule, einer bakteriellen Erkrankung der Hufe. Zudem hatten sie keinen freien Zugang zu einem Auslauf. In einem Video von 2017 ist beispielsweise ein Pferd von Circus Voyage mit deutlichen Verhaltensstörungen zu sehen. Zirkusdirektor verweigerte Kontrollen Bereits bei einem Gastspiel des Zirkus in Berlin im Mai 2017 dokumentierte die Veterinärbehörde ebenfalls zahlreiche Tierschutzmissstände. Die Polizei hatte die Kontrolle begleitet, da das Veterinäramt bei vorherigen Begutachtungen mehrere gravierende Tierschutzverstöße in der Elefanten-, Giraffen-, Pferde- und Gänsehaltung festgestellt hatte und der Zirkus behördliche Nachkontrollen verweigerte. Die Sicherheit der Amtsveterinäre konnte einem Aktenvermerk zufolge selbst mit Polizeibegleitung nicht gewährleistet werden [3, 4]. Zukunft ohne Tierdressuren In 26 europäischen Ländern sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA setzt sich dafür ein, dass Deutschland diesem Beispiel folgt und beim Schutz von Tieren im Zirkus nicht länger das Schlusslicht ist. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Einer repräsentativen Meinungsumfrage vom Juli 2018 zufolge vertreten 62 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Tiere nicht mehr in mobilen Zirkusbetrieben gehalten und vorgeführt werden dürfen. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Quelle: PETA Deutschland e.V.

Letzte Änderung am Freitag, 25 März 2022 12:59

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