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Rezension -- Zu Gast bei Luthers in Wittenberg -- Comic

Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben Jutta Fischer und Autor Dr. Thomas Dahms während der ersten Präsentation des Luthercomics. Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben Jutta Fischer und Autor Dr. Thomas Dahms während der ersten Präsentation des Luthercomics. (c) HP KB

Ein vielversprechender Titel, bei dem man glauben möchte, es gehe um Tischsitten und Rituale oder vielleicht sogar Rezepten aus der Lutherzeit!

Aber es ist keines von allem, es handelt sich hierbei um einen Comic.  Einen Comic? Ganz richtig!

Der Comic „Zu Tisch bei Luthers“, ist keine trockene und schwerverständliche Sammlung an geschichtlichen  Werken und bietet auch kein historisches Nachspiel.

Vielmehr ist es symbolisch und metamorphisch gemeint, dass man in einem heiteren Comic zu Gast bei den Luthers ist, um in leichtverständlicher Weise komplexe Zusammenhänge der Geschichte zu verstehen.

Geschickt zeigen der Autor, Historiker und Verleger Dr. Thomas Dahms und sein Zeichner Tobias Wagner, in diesem nun schon 4. Band einer Comicreihe, das Geschichte auch humorvoll und sogar kindlich verständlich verarbeitet werden kann. Dabei werden in anschaulichen Grafiken und kurzweiligen Dialogen, wertvolle Inhalte vermittelt und wichtige geschichtliche Zusammenhänge einfach dargestellt.

So zum Beispiel das berühmte Zitat Martin Luthers  auf dem Reichstag zu Worms, wie er es wirklich sagte und wie es die damaligen Zeitgenossen, kurz darauf  schon zur Legende machten.

Die Probleme der Menschen, die innere Krisen des Landes, den Bauernkrieg, aber auch der Werdegang Luthers, mit seinen Brückenschlägen in seine alte Heimat und seinen Geburtsort Eisleben, all das findet Anklang in dem Comic. Dabei ist die Geschichte rückwärtsgewandt gestaltet.

Sie beginnt mit dem Aufbruch Luthers in Wittenberg, wie er mit seiner Frau Katharina über alte Zeiten philosophiert. Dabei hat man den Eindruck, man schaut sich einen Zeichentrickfilm an, der immer wieder dezente Rückblenden verarbeitet.

Angefangen von seiner Geburt in Eisleben 1483, über seinen Werdegang als Schüler und Student. Der kurzen Zwietracht mit seinem Vater und dem Entdecken der Widersprüche der Gesellschaft jener Zeit. Wie er seine große Liebe, Katharina von Bora kennengelernt und geheiratet hatte. Natürlich findet sich in dem vorliegenden Comic aus dem Ostfalia – Verlag,  auch Informationen über die über ihn verhängte Reichsacht und sein Tod auf seiner letzten Reise nach Eisleben.

Aber wir wollen in dem Artikel nicht vornweg greifen und alles verraten, denn dieser historische Comic ist sehr zu empfehlen.  Man sollte ihn einfach selber lesen und sich anschauen. Er ist für ein breites Publikum von 9-99 geeignet. Leider ist das Druckbild über die 95 Thesen und die 12 Artikel Thomas Münzers etwas zu klein geraten, so dass es, dem erwachsenen Auge einige Mühe kostet, alles zu lesen. Doch entschädigt wird man durch die kräftigen bunten Bilder.

So war es nur selbstverständlich, dass am 03.08.2016 die offizielle Vorstellung des Comics durch den Autor Dr. Thomas Dahms, in der Geburts- und Sterbestadt Martin Luthers erfolgte. Im Beisein von Frau Oberbürgermeisterin Jutta Fischer, wurde es im Rathaus der Presse und Interessierten vorgestellt. Auch wenn Frau Fischer, wie sie selber sagte, auf den ersten Blick nicht gerade erfreut war, über den Titel hat sie sich doch intensiver mit dem Werk auseinandergesetzt und ebenso wie die anwesenden Pressevertreter, viele einzelne Details aus Luthers Leben, die nicht so offiziell bekannt sind, sofort entdeckt.

Alle Bilder sind  liebevoll  von Zeichner Tobias Wagner nach einer Storyvorlage des Autors per Hand vorgezeichnet, dann eingescannt und nachcoloriert wurden.

Gerade mit Blick auf den 500ten Jahrestag der Reformation im Jahre 2017, ist es ein ideales Geschenk für Kinder,  auch eine wertvolle pädagogische Stütze und sehr gut auch geeignet, für Luther-Interessierte. Auch eine Übersetzung des Comics in andere Sprachen, wäre eine willkommene Marketingidee, die besonders auch in den „Comic-Ländern“ Japan und den USA gut ankommen würden.

Besonders im Hinblick auf die Aktion „Luther war hier“, kann man mit viel Witz beschwingt auch die junge Generation begeistern und die Anekdoten lesen, wenn man die verschiedenen Orte auch direkt besuchen kann. Nicht zuletzt gibt es am Ende sogar eine Übersichtskarte „Lutherland“ in der alle wichtigen Orte seines Lebens noch einmal aufgeführt worden sind.

Hier lässt sich zum Bespiel der Rückschluss zu folgendem Artikel auf www.hallepost.de ziehen.

Lesungen  sind auch geplant. Die erste Lesung nach der offiziellen Vorstellung des Comics erfolgte am Donnerstag dem 4. August in der Lutherstadt Wittenberg. Auch in Eisleben wird es  Lesungen des Comics geben. Wir informieren rechtzeitig.

Erhältlich ist der Comic unter der ISBN Nummer 978-3-926560-84-1 beim Ostfalia Verlag.

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