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Wohnort- und betriebsnahe Berufsschulen erhalten! Handwerkstag warnt vor Attraktivitätsverlust der dualen Ausbildung

Wohnort- und betriebsnahe Berufsschulen erhalten! Handwerkstag warnt vor Attraktivitätsverlust der dualen Ausbildung Handwerkskammer Halle

Wohnort- und betriebsnahe Berufsschulen erhalten! 
Handwerkstag warnt vor Attraktivitätsverlust der dualen Ausbildung 

„Das Ausdünnen der Schullandschaft in Sachsen-Anhalt führt dazu, dass unsere Lehrlinge immer größere Schwierigkeiten haben, ihre Berufsschulstandorte zu erreichen“, kritisiert Hans-Jörg Schuster, Präsident des Handwerkstags Sachsen-Anhalt. Auszubildende müssten immer längere Anfahrtswege in Kauf nehmen. Viele der Jugendlichen hätten ohne Auto kaum eine Chance, pünktlich am Schulort zu erscheinen, ohne bereits in nächtlicher Stunde die Wohnung verlassen zu müssen. Im ländlichen Raum seien auch die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs keine Alternative. Er sehe die Gefahr von Ausbildungsabbrüchen und eines zunehmenden Desinteresses an der dualen Ausbildung; mit negativen Folgen für das Fachkräfteangebot in Sachsen-Anhalt, so Schuster. 

Anpassungen an den demografischen Wandel seien ohne Frage nötig. Dazu gehöre auch die Schließung bzw. Zusammenlegung von Schulstandorten. Allerdings dürfe man nicht Veränderungen vornehmen, ohne die Auswirkungen zu bedenken und entsprechende Vorkehrungen zu schaffen. Das Ziel der Politik, den ländlichen Raum zu stärken und für junge Menschen attraktiv zu machen, müsse ernst gemeint sein. „Wenn nicht Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort der entscheidende Haltefaktor für unsere Fachkräfte sind, was dann“, mahnt Schuster.

Viele Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen, wünschten sich eine wohnortnahe Stelle. Das Handwerk biete hierfür beste Voraussetzungen und leiste durch sein vielfältiges Ausbildungsangebot seinen Beitrag zur Heranbildung der Fachkräfte der Zukunft. Die berufliche Bildung obliege jedoch auch der öffentlichen Hand, die den Lehrlingen die Erreichbarkeit der Berufsschule unter zumutbaren Bedingungen zu ermöglichen habe. Als Lösungsvorschlag nannte Schuster Internatsplätze, die von jeder Schule angeboten werden sollten. Zuschüsse für die Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr sollten außerdem auch für Strecken von weniger als 50 Kilometern gewährt werden. 

Zum Hintergrund: Die massiven demografischen Veränderungen haben nicht nur die Schulabgänger- und Lehrlingszahlen in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu den 90er Jahren halbiert, sondern hatten auch erhebliche Rückwirkungen auf das flächendeckende Angebot an Berufsschulen. Laut Statistischem Landesamt Sachsen-Anhalt existierten im Schuljahr 2011/2012 landesweit noch 268 Berufsschulen; das sind 84 oder ein Viertel weniger als die Höchstzahl von 352, die im Schuljahr 2004/2005 erreicht wurde. Ein weiterer Abbau ist wahrscheinlich, verringerte sich die Zahl der Berufsschüler doch von rund 86.900 im Schuljahr 2001/2002 auf nur noch knapp 54.400 im Schuljahr 2011/2012 (minus 37 Prozent).

 

Quelle: HWK Halle

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Torsten Vockroth
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